Mit unserer Projektpartnerin Maya Rémie haben wir in Köln ein Friends & Family Interview geführt. Wer sie ist, was sie macht und wie sie ihren Style gefunden hat, erfahrt ihr im ersten Teil des Interviews "Ich wollte immer was mit Mode machen". Heute, in Teil zwei, geht es noch mehr um ihren Beruf als Stylistin.
Nochmals Danke an Maya, für ihre Zeit und Einblicke. Wir freuen uns auf unsere zukünftige Zusammenarbeit!
In Teil 1 haben wir mit Maya auch über Stilbrüche und das Brechen von Regeln in der Mode im allgemeinen gesprochen. Dort wollen wir jetzt anknüpfen:
Welche Regeln brichst du in deinem Job als Stylistin gerne?
Das gibt es viele. Ich mage es total Kleidungsstücke aus der 'schickeren' Welt, die klassische Mode sozusagen, mit Mode zu kombinieren, die man früher dagegen nur zuhause getragen hätte. Was bedeutet: Pullunder und Anzughose mit Sneakern oder für Frauen ein einigermaßen schickes Kleid mit Sneakern und Tennissocken zu reduzieren. Oder zum Beispiel auch anders herum, nämlich Highheels mit Jogginghose zu kombinieren.
Das kann man aber auch auf Schmuck beziehen: Eine Perlenkette mit Hoodie zu kombinieren oder zum Beispiel auch wenn Männer eine Perlenkette tragen. Das sind Sachen die mir gefallen.
Können Männer noch mehr Regeln brechen, als Frauen heute?
Ich glaube nicht, dass Männer mehr machen können, es ist einfach anders. Ich zum Beispiel trage sehr häufig Männerklamotten, die machen sogar 60-70% meines Kleiderschranks aus. Andersherum ist es auch so, dass ich viele Jungs kenne, die lieber Frauenjeans tragen, weil sie sagen, die wären besser geschnitten. Warum nicht?
Gibt es dann zukünftig nur noch Unisex?
Es ist schon ganz oft so, dass die Grenzen verschwimmen. Man weiß natürlich nicht, wohin sich das entwickelt, aber ich glaube, dass viele Marken, die auf Unisex setzen sehr gut funktionieren, weil die einfach eine größere Zielgruppe ansprechen. Rein aus Marketingsicht - wo ich ja herkomme - macht das allein schon viel mehr Sinn. Trotzdem Frauen- und Männerklamotten anzubieten, die aber einfach sinnvoll zu kombinieren, das ist was das Ganze zu einem Fashiontrend macht.
Ihr seht wahrscheinlich auch oft, Socken mit zum Beispiel Birkenstock oder auch Sandalen von Nike kombiniert. Da hätten früher alle gesagt 'äh, geht's noch', aber das feiere ich. Ich selbst würde es nicht tragen, es gefällt mir aber gut an anderen. Das hat man früher einfach nicht angezogen, heute eben schon.
Wir haben bereits über deine Leidenschaft zu Tattoos gesprochen. Wie hat das bei dir angefangen?
Das ging früh mit 16 los. Meine Mutter ist sehr locker und hat mir fast nichts verboten. Außerdem kann sie schlecht nein sagen. Ich habe so lange auf sie eingeredet, bis sie ja gesagt hat. Generell, wenn ich mir was in den Kopf setze, dann versuche ich das auch schnellstmöglich zu bekommen.
Sie sind ein modisches Statement?
Das, aber auch, weil ich es schön finde, Geschichten auf der Haut zu erzählen. Sich ein bisschen interessanter zu machen, denn wenn ich Tattoos bei anderen gesehen habe, wollte ich immer den Hintergrund wissen. Das war spannend und ich selbst hatte auch ziemlich viel zu erzählen, von mir und meinem Leben. Weil ich nicht in einer 08/15 Familie groß geworden bin, sondern immer irgendwie mein eigenes Ding machten musste. Deshalb hatte ich Bock auf Tattoos, nochmal als Ergänzung zur Mode und zu meinem Stil.
Müssen die Tattoos für dich alle eine Bedeutung haben?
Nein nicht unbedingt, denn dann fängt man irgendwann an, sich was auszudenken. Wenn man etwas schön findet, dann sollte man das machen. Genauso ist es mit der Mode.
"Mach es doch einfach!"
Ich finde es schön, wenn man mit manchen Tattoos eine Geschichte erzählen kann, aber eben nicht mit allen. So viele wie ich mittlerweile habe, so viele Geschichten habe ich nicht. Manche stehen für Momente, andere für Erlebnisse in Zusammenhang mit meinen Liebsten. Ich habe Tattoos für meine Familie, den Zusammenhalt, wie ich groß geworden bin und sie mir Rückhalt geben. Die sind aber gar nicht so auffällig. Für fast jedes Familienmitglied habe ich eins, aber manche wissen das gar nicht. Ich will ihnen die Komplimente nicht so direkt ins Gesicht sagen, das mache ich eher mit mir selbst aus.
In meiner Familie ist auch niemand tätowiert. Meine Mutter hatte schon Angst davor, das ich mir was verbaue oder Geld ausgebe, das ich gar nicht hatte, während meines Studiums. Tatsächlich hat sie mir aber das erste Tattoo zu Weihnachten geschenkt und den Stein so ins Rollen gebracht. Damals meinte sie noch 'Mach aber nicht mehr', doch später hat sie auch verstanden, dass es mir was bringt, weil die Tattoos mich zu mir selbst führen. Sie machen mich aus und mittlerweile ist sie auch sehr stolz darauf.
Meine Oma ist Künstlerin und von der habe ich es ganz lange geheim gehalten. Ich hab sogar immer lange Klamotten angezogen, wenn ich sie besucht habe. Vor zwei Jahren war ihr 80. Geburtstag und es war so warm an dem Tag. Meine Mutter meinte dann: 'Maya zieh das Kleid doch jetzt einfach an'. Ich hatte irgendwie Angst, dass ich negative Vibes bekomme.
Die Reaktion war aber tatsächlich ganz anders als ich gedacht habe. Ich bekam so viele Komplimente, während kaum einer aus meiner Familie das mit den Tattoos überhaupt wusste. Meine Oma fragte danach, warum ich es ihr nicht erzählt habe.
"Sie wollte alle Geschichten hören und meinte, ich sähe aus wie ein Kunstwerk. Das hätte ich im Leben nicht gedacht."
Je mehr Tattoos man hat, desto weniger Ernsthaftigkeit steckt man rein, so geht es mir zumindest. Ich habe mittlerweile auch einen Kleiderbügel, ein Weinglas oder auch eine Himbeere tätowiert. Mein erstes Tattoo war ein Mikrofon mit Notenschlüssel, doch das zweite ist viel mehr der Rede wert, denn es ist für meine Mama. Mit dem Tattoo habe ich sie überrascht und sie hat dann geweint. Davon erzählt sie heute noch ganz stolz.
Auch wenn man sagt, Mode ist Frauensache wird die Branche professionell ja immer noch von Männern dominiert. Musstest du dich auch schon beweisen?
Ja, jeden Tag. Wenn ich am Set bin, dann bin ich meistens - abgesehen von den Models - die einzige Frau. Außer ich hab Assistenten dabei, das sind eigentlich auch immer Mädels. Was Foto- und Videodrehs angeht ist das ein sehr Männer dominierter Beruf, da er sehr technisch ist und die meisten Frauen sich nicht ran trauen. Ich habe auch mal Fotografie gelernt, aber auch mir war es immer zu technisch.
Außerdem ist es ein sehr körperlicher Job, Fotograf und Stylistin. Ich muss immer viele Kisten und Klamotten schleppen. Das sind natürlich auch Faktoren, die viele davon abhalten. 90% der Fotografen, mit denen ich arbeite, sind Männer.
Wie ist es mit Stylisten-Kollegen?
Mein Team ist weiblich, wie gesagt, aber auch in der Branche an sich sind es meistens Stylistinnen. Ich kenne auch Jungs, die Bock darauf hätten, aber ich weiß nicht, warum sie es nicht machen. Ich fänd's super wenn sich mehr Männer trauen, einen solchen Beruf zu machen.
Was ist deine Meinung zur Sneakerszene?
Die Sneakerszene ist immer noch sehr Männer-getrieben, ich würde sagen so 80 zu 20 verteilt. Zudem kenne ich kaum weiblich Sammlerinnen. Ich muss auch sagen, ich sammle keine Sneaker, in dem Sinne dass ich bei jedem Raffle mit mache oder mega hinterher bin. Aber wenn mir ein Schuh extrem gefällt, versuche ich natürlich daran zu kommen, dann muss ich da auch richtig Bock drauf haben. Ich will nicht etwas haben, nur um es zu haben, sondern weil ich es schön finde, das können dann eben auch mal sehr wertvolle sein wie eben meine Jordan 1 Union LA oder mein Jordan 4 Off-White.
Manchmal finde ich die Sneakerszene was das angeht sehr anstrengend, weil es immer so aussieht, als wären viele hinter etwas her, nur um ein vermeintlich besseres Standing in der Gesellschaft zu haben. Und nicht immer nur, weil man den Schuh in dem Fall dann selbst schön findet. So ist zumindest mein Eindruck oft. Da will ich nicht hinkommen.
Ich könnte wahrscheinlich mittlerweile durch mein Netzwerk an viel mehr kommen, aber darum geht es mir nicht. Ich will Schuhe haben, hinter denen ich stehe. Zudem definiere ich den Wert selbst und individuell, nicht weil jemand mir sagt, wie viel der Schuh wert ist. Das ist dann eben mein emotionaler Wert.
Wo musstest du dich schon durchbeißen als Frau?
Ich denke das muss man immer wieder mal und das gehört dazu. Gerade in der HipHop-Szene hört man sowas ja oft und gibt es viele, die ihrem Klischee gerecht werden. Das heißt, dass ich des Öfteren, was das Zwischenmenschliche angeht, an meine Grenzen gestoßen bin, weil man "herumgeschubst" wird. Ich hab schon ab und zu bekanntere Menschen gestyled, das ist auch cool und die meisten sind wirklich nett. Trotzdem, es gab Shootings, da musste ich mir Kommentare und Handgreiflichkeiten gefallen lassen.
Das ist der Moment, wenn ich alles hinterfrage. Ich muss wohl hinzufügen, dass ich als blonde, tätowierte Frau vielleicht in deren Raster falle. Trotzdem: das ist nicht cool und vor allem kein Freifahrtsschein.
Auch wenn ich in der Situation meine Grenzen aufgezeigt habe, war die Reaktion oft von oben herab. Doch nur weil derjenige vielleicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und seine Musik sich gut verkauft, heißt das ja nicht, dass er sich alles erlauben darf. Das ist das, was dann mitschwingt. Auch wenn man mit anderen Männern, also Kollegen, am Set ist, viele nehmen das oft einfach gar nicht wahr. Klar, weil sie auch einfach mit ihrer Arbeit beschäftigt sind. Dennoch: vom eigenen Team wird man schon krass unterstützt in solch einer Situation. Dabei arbeite ich auch viel lieber mit Männern zusammen, als mit Frauen.
Warum?
Es ist entspannter, die packen alle mit an. Und da entsteht auch nicht dieser Konkurrenzkampf. Meistens ist es so, dass die Jungs besonders hilfsbereit sind, wenn man die einzige Frau am Set ist. Diejenigen, die ans Set kommen und meinen sie wären irgendwer, das sind die, die einem das Leben manchmal schwer machen. Manchmal sage ich wirklich bewusst, denn das ist wirklich nicht immer so. Im Regelfall ist es immer richtig schön und man arbeitet noch ein Zweites Mal oder öfter zusammen.
"Doch wenn mir jemand mir doof kommt, dann sage ich das auch. Ich will nicht alles über mich ergehen lassen."
Das machen vielleicht viele in der Branche, weiß ich nicht. Ich bin dann manchmal auch frech, weil ich mich wehre, aber das muss man manchmal einfach sein. Das hat mir bisher auch noch nicht geschadet. Mein Wohl ist mir erstmal wichtiger und natürlich ein fairer Umgang.
Natürlich gibt es einen Konkurrenzkampf am Set, aber das ist allgemein zu verstehen. Manche sind schon an dem Wohl des anderen interessiert, während viele einfach denken, den sehe ich jetzt einmal hier am Set und danach nie wieder. Die Einstellung habe ich nicht, denn meiner Meinung sieht man sich mindestens zwei Mal im Leben.
Ist mir auch schon passiert, dass ich die dann wieder gesehen habe. Dinge passieren, weil sie passieren sollen. Es hat einen Grund, dass Türen sich schließen, damit sich andere wieder öffnen.
Vielleicht sollte es auch damals so sein, an dem Tag, als ich ins kalte Wasser springen musste und meinen ersten Styling-Job hatte. Ich war überfordert, doch am Ende passte es. Ich hab alles alleine gemacht und ich bin manches Mal so überfordert und traurig nach Hause gegangen und hab gedacht, ich würde es niemals schaffen. Doch das macht einen immer stärker. Da muss man sich eben manchmal beweisen und seine Meinung durchsetzen. Genauso ist es in der Mode.
Der Kunde versteht oft nicht, was ich vorhabe, bis ich es zeigen kann. Ab und zu denke ich mir auch Outfits aus, die in meiner Vorstellung super stimmig und mega cool sind und dann am Model aber nicht funktionieren. Und manchmal funktionieren Klamotten auf dem Foto besser, als im Real Life. Das muss man dem Kunden natürlich dann auch so vermitteln, auch da muss man sich durchsetzen. Dann braucht man eben gute Argumente und muss viele Dinge gleichzeitig bedenken.
Hast du Tips für unsere Community, wie man mehr zu sich stehen kann?
Ich denke viel daran, wie es anderen Menschen geht. Mir ist Einfühlsamkeit und Empathie sehr wichtig und ich bin oft so, dass ich mich frage, wie es mir geht und ebenso im Vergleich dazu anderen. Ich reflektiere viel und bin dann auch mit Kleinigkeiten zufrieden.
"Wichtig ist, dass man weiß, wo man hingehört, dass man eher tief stapelt und immer vom kleinsten ausgeht und auch mit kleinen Dingen zufrieden ist. Über allen zusätzlichen 'Luxus' (Sneaker und Klamotten zum Beispiel) kann man sich bewusst freuen."
Demnach wäre es auch falsch sich ohne weitere Gedanken an Instagram-Vorbildern zu bedienen. Denn da holt man sich viel Negatives rein. Das finde ich schade. Fragt lieber: Was will ich wirklich? Was sind meine Werte? Worauf kann ich für mich selbst stolz sein? Das ist, denke ich, besser als sich am großen Ganzen zu orientieren und seine Ziele zu hoch zu stecken. Ich hab alles, was ich brauche und der Rest kommt mit der Zeit und der Arbeit, die ich reinstecke.
Bei mir war es auch so, dass Styling irgendwann nicht mehr genug war. Klamotten, das kann ich, können andere aber auch. Deshalb habe ich noch ganz andere Sachen ausprobiert: Art Direction, Konzepte schreiben, Personal Shopping, Modeschauen, Creative Direction. Ich mach ganz viele Bereiche, indem ich schaue, was kann ich schon und wo kann ich das wiederum anwenden und auch, wo ich mich natürlich weiterentwickeln kann. So kann ich meinen Kunden eine Vielzahl an Kompetenzen anbieten.
Was war dein coolstes Shooting oder das coolste Set?
Es gibt so viele unterschiedliche. Wenn ihr wirklich nach cool fragt, dann war das New York im Januar 2020, einfach weil es auch mit einer weiten Reise verbunden war. Dann gab es natürlich welche, die waren spannend und actionreich und andere wieder emotional. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wirklich wo ich anfangen soll diese Frage zu beantworten, jedes Shooting hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Das kann dann mega cool, stressig, verrückt, ungeplant oder auch total entspannt gewesen sein, kein Tag am Set ist vergleichbar.
Ein Shooting in Berlin zum Beispiel ist total schief gegangen. Das war mit zwei Künstlern, zwei Deutsch-Rappern. Ich weiß schon gar nicht mehr, was der Fehler war, irgendwie haben wir mit der Produktion aneinander vorbeigeredet. Wir dachten also das Shooting wäre am Samstag und fuhren entspannt am Freitag nach Berlin, als wir beim ersten Kaffeestop angerufen wurden, wo wir denn bleiben, es würde schon die gesamte Crew auf uns warten.
Da hatten wir noch vier Stunden Fahrt von uns und ich hatte die gesamte Kollektion im Kofferraum. Ich musste daraufhin auf der Autobahn noch ein neues Model buchen und alles umändern, und auch den Rappern musste gesagt werden, sie müssten jetzt erst später kommen. Als wir in Berlin ankamen, ging alles ganz schnell. Letztlich haben wir von der angesetzten Shooting-Zeit dann nur ein Drittel der Zeit gebraucht und haben alles geschafft. Da merkt man dann, was möglich ist in so kurzer Zeit.
Welchen Stellenwert hat Mode (in der Gesellschaft)?
Mode hat absolut einen Wert in der Gesellschaft. Natürlich interessiert sich nicht jeder gleicher Maßen dafür, aber Klamotten brauchen natürlich alle. Für mich persönlich ist es mein größtes Interesse und macht einen Großteil meines Lebens aus. Gleichzeitig ist das Thema natürlich ambivalent. Es ist ja nicht so, dass man ohne nicht überleben könnte. Es ist nicht essentiell und gerade im Job ist es keine Operation am offenen Herzen. Manchmal werde ich angerufen wegen vermeintlich großer Probleme und ich denke mir oft 'Leute, es geht um Schuhe, es ist alles in Ordnung, es wird alles gut'. Das ist genau was ich meine.
Gerade in Situationen wie Corona und dem Leid auf der Welt überdenkt man natürlich: Kann ich nicht irgendwas machen, was mir ein Stück weit mehr zurückgibt, weil man Menschen damit helfen kann? Dadurch habe ich ein Entwicklungsprojekt gestartet, in dem ich kulturelle Hintergründe modisch in Szene setze und den Content der dabei entsteht, an verschiedene Marken und Magazine verkaufe und einen Großteil des Erlöses spende. So kann ich das Ganze auf ein anderes Level heben.
Ich wollte mit dem, was ich sowieso jeden Tag mache, Menschen etwas zurückgeben ohne, dass sie nachher nur ein nices Outfit anhaben. Das hat dann viel, viel mehr Inhalt. Wichtig ist die Balance. Man verkauft Lifestyle, der zu deinem Leben dazugehört und dir als Person auch viel gibt. Klar, wir ziehen uns ja alle gern schön an und machen uns hübsch. Das gibt dir ja als Mensch ganz viel, aber einfach, dass es auch andere Werte gibt im Leben, die wichtiger sind. Das sind Sachen, denen man sich bewusst sein sollte, um dann zu erkennen, dass es einem richtig gut geht.
Kommen wir noch zur Nachhaltigkeit. Was ist Dein Standpunkt in Bezug auf die Modebranche?
Es gibt zwei Seiten der Medaille. Manche Leute machen sich gar keine Gedanken darüber und tragen das, worauf sie Bock haben und konsumieren auch wirklich viel. Sie hinterfragen nicht, wo ihre Mode herkommt und zu welchen Bedingungen. Gleichzeitig gibt es sehr viele Menschen, die sich so unfassbar viel mit Nachhaltigkeit beschäftigen, dass sie quasi dabei das 'ich würde mich gerne schön anziehen' vergessen.
Was für mich wichtig ist, ist auch hier wieder eine Balance zu schaffen. Dass ich mir wirklich bewusst bin, woher meine Klamotten kommen und ich mich auch frage, ob ich das fünfte schwarze T-Shirt wirklich brauche - natürlich brauch ich es nicht. Zudem mache ich gern aus meinen alten Klamotten etwas neues, also Upcycling. Ich nähe Sachen um, verändere sie und schaue, dass sie mir dann wieder neu gefallen. Sachen die ich nicht mehr anziehe, spende ich oft oder gebe sie zu Vintage Läden, wo ich wiederum auch gerne einkaufe.
Nachhaltig leben heißt ja noch mehr: Wie viel reist du, welches Essen kaufst du, woher kommt all das was du konsumierst, etc.? Wenn man da für sich eine gute Balance schafft und nicht einfach nur konsumiert ohne darüber nachzudenken, ist das schon sehr viel Wert. Ich glaube das Wichtigste ist, Konsum jederzeit zu hinterfragen, vor allem in der Mode.
Zudem mache ich gern aus meinen alten Klamotten etwas neues, also Upcycling. Ich nähe Sachen um, verändere sie und schaue, dass sie mir dann wieder neu gefallen. Genauso mache ich das auch mit meinen Sneakern, wenn wir da das gewisse Extra fehlt. Dann wird das eben verändert oder einfach ein bisschen spannender gemacht.
Einen Eindruck davon, bekommt ihr hier: @maya.remie
Die Sachen die ich nicht mehr anziehe, spende ich oft oder gebe sie zu Vintage Läden, wo ich wiederum auch gerne einkaufe. So habe ich dann auch nicht immer die konventionellen Klamotten die alle haben, sondern eben auch Einzelstücke bzw. seltene und speziellere Klamotten.
Danke Maya für deine Inspiration. Übrigens, die Kölnerin ist selbständige Stylistin und ihr könnt sie gerne für einen Job anschreiben @maya.remie.